Montag, 14. April 2014

7 ½ Monate Demi Pair in Wellington – Ein Rückblick

Am Anfang dachte ich das die 7 1/2 Monate in Wellington lang werden. Die Zeit ging dann jedoch extrem schnell um und es fühlt sich so an als ob ich gerade mal drei Monaten oder so hier bin.

Am 31.8.2013, ja so lange ist es schon her, bin ich mit dem Flugzeug in Wellington angekommen. Abgeholt wurde ich nur von meiner Gastmutter, Penny. Ich habe natürlich gleich mal den Standard Fehler beim einsteigen ins Auto gemacht. Natürlich bin ich erst mal auf die Seite gegangen wo ich den Beifahrersitz für gewöhnlich finde... nur leider befindet sich an dieser Stelle der Fahrersitz bei neuseeländischen Autos. Das ist jedoch ein ganz normaler Fehler den man hier macht.
Dann die Ankunft in meinem neuen Zuhause. Das aller erste was ich machen wollte war einfach nur duschen, da ich seit 31 Stunden unterwegs wahr und mich in dieser Zeit nur einmal ganz kurz frisch gemacht habe. Jedoch nichts was mit einer anständigen Dusche mithalten könnte. An dem Tag bin ich sehr früh schlafen gegangen, hatte aber nicht im geringsten Anzeichen von einem Jetlag.
Langsam aber sicher habe ich den Rest der Familie, Jason, Kate und Fraser, kennen gelernt und mich bei ihnen eingelebt.
In meiner zweiten Woche hat dann auch die Schule angefangen. Ich wurde erst mal in einen recht schlechten Kurs gesteckt, da mein schreiben für alles andere nicht gut genug gewesen wäre. War ein bisschen enttäuscht darüber und es war auch kein guter Kurs für mich. Schnell habe ich gemerkt das ich die Grammatik und auch die Vokabeln kann und habe mich angefangen zu langweilen. Wir haben jedoch keine Texte im Unterricht geschrieben, so das es nicht möglich war mich in dem Bereich zu verbessern.

In der Familie war meine Aufgabe in der ersten Zeit die Klamotten von allen zu bügeln... was recht viel Zeit in Anspruch genommen hat, da sie wirklich alles gebügelt haben wollten, mit Ausnahme von Unterwäsche, Sportsachen und Handtüchern.
Ich habe mich recht schnell bei ihnen eingelebt und mich auch richtig wohl und als Part der Familie gefühlt. Es war genau so wie ich es mir vorgestellt hatte.

Das erste große Ereignis für mich war mein eigener Geburtstag, 20, am anderen Ende der Welt feiern ohne auch nur einen Freund in der Nähe zu haben. Es war nicht schlimm, da ich diesem Tag einfach keine große Bedeutung zugemessen habe. Ich habe ein paar Mädchen aus der Schule, welche alles in der gleichen Gegend gewohnt haben, für den Abend eingeladen um ein bisschen zu quatschen.
Geschenke gab es aus... meine Gastfamilie hat mir ein Trikot der Rugby Nationalmannschaft , den All Blaks, und einen Pullover von Adidas geschenkt. Das Geschenk meiner Eltern kam eine Woche zu spät an, was mich ein ganz bisschen traurig gemacht hat. Das wichtigste war aber das sie an meinem Geburtstag mit mir geskypt haben.

Wirklich viel ist am Anfang meines Aufenthaltes nicht passiert. Es hat sich wie ein ganz normaler Tag angefühlt der sich in jedem Industrieland hätte abspielen können. Die genaue Gegend wurde aber durch ein paar Faktoren eingeschränkt. Zum einen war es kalt und die Jahreszeit war Winter, also musste es auf der Südhalbkugel sein. Ein Indiez dafür das es Wellington ist war der Wind. Jeden Tag war es windig und der Wind wäre anders wo als ein stärkerer Wind eingestuft wurden, in Wellington jedoch war es ein ganz Wind von ganz normaler stärke. Nicht um sonst wird Wellington „windy Wellington“ genannt, es ist einer der windigsten Städte der Welt.
Ein Problem was man in einem neuseeländischen Winter hat, ist die Kälte. In Neuseeland gibt es überwiegend Einfachverglasung und die Heizungen gibt es nur in den Räumen in den sich die Familie am meisten aufhält. Das heißt das der größte Teil der Häuser im Winter einfach nur eiskalt ist. Man glaubt zwar das man sich daran gewöhnen wird, aber das ist nicht so... man wird immer frieren.

Was ist denn noch passiert? Genau, Anfang September habe ich mein aller erstes Erdbeben erleb. Es war überhaupt nicht schlimm, obwohl ich die Nacht nur noch scheiße geschlafen habe. Das Erdbeben hat sich nämlich kurz bevor ich eingeschlafen bin ereignet.

Anfang Oktober habe ich dann Chris kennen gelernt, da er in meine englisch Klasse gekommen ist.
Ich war immer noch in dem Kurs, in dem ich mich gelangweilt habe. Da ich mich aber sofort super mit Chris versanden habe wurden die Stunden endlich nicht mehr langweilig, da wir uns über alles, nur nicht über den Unterricht, unterhalten haben.
Seit dem Moment haben Chris und ich extrem viel zusammen gemacht.

End Oktober hat mich meine Gastfamilie mit in den Urlaub genommen. Sie sind mit Freunden auf einen Campinglatz in Taupo gefahren. Der Urlaub war ganz okay, aber nicht der Hammer. Garnelen fischen, wandern, schwimmen. Außerdem musste ich einen Abend auf die Kinder aufpassen damit die Eltern ausgehen konnten.
In diesem Zeitraum haben sich auch meine Aufgaben in der Familie verändert. Ab da musste ich neben dem bügeln auch noch das komplette Haus putzen. Ich habe mich dabei immer ein bisschen scheiße gefühlt, da meine Gastmutter immer zu Hause war und ich so das Gefühl vom kontrolliert werden nicht losgeworden bin. Außerdem ist es ein etwas komisches Gefühl wenn man als Demi Pair das ganze Haus putzt während die Mutter sich einen schönen Nachmittag macht ohne auch nur einmal etwas zu machen. Das einzige was sie gemacht hat war kochen, aber auch dabei habe ich ihr gehoöfen.

Im November ist nicht wirklich etwas spannendes Passiert.
Außer der Tatsache das sich mein Kurs zwei mal verändert hat. Beim ersten Mal wurde der ganze Kurs um eine Stufe erhöht, ein Grund dafür war das Chris und ich in die höhere Stufe müssten von unserem Stand in Englisch. Nach zwei Wochen in diesem Kurs wurde ich noch ein mal hochgestuft. Mit der Hochstufung habe ich mich dann in einem Upper-Intermediate/Advance Kurs befunden. In dem Letzten Kurs habe ich zum ersten Mal seit dem Beginn der Schule etwas in Englisch gelernt. Ich finde das echt schade und auch traurig, vor allem da wir für diese Schule eine schweine Geld bezahlen und ich es nicht einsehe, das wir dafür dann nichts lernen.

Dezember, wir hatten eigentlich schon Sommer, nur die Temperaturen haben zu wünschen übrig gelassen. Es war mehr Frühling. Den ganzen Dezember lang hatte ich so etwas wie Ferien, da ich nicht mehr in der Schule war und nur noch in der Familie gearbeitet habe.
Es kam jedoch nicht im geringsten das Gefühl von Weihnachten auf. Im Haus gab es zwar ein bisschen Weihnachtsschmuck und auch einen Weihnachtsbaum, mit den Geschenken drunter, aber es war einfach nicht kalt und außerdem hat die gemütliche Stimmung am Abend gefehlt. Abende wo man mit Kerzen bei einem heißen Tasse zusammen sitzt und es sich einfach gutgehen lässt.
Kurz vor Weihnachten sind wir dann in den Urlaub, also den Sommerurlaub, gefahren. Es ging in eine Ansammlung von Häusern, anders kann man das wirklich nicht nennen, direkt am Lake Taupo. Dort waren wir vor allem um mit dem Boot raus auf den See zu fahren um dort Wassersport zu betreiben. Ich habe das Wakeboarding ausprobiert und war auch nicht gerade schlecht, was hauptsächlich daran lag das ich Snowborden kann und so wusste wie ich mich bewegen muss. Wakebarden mach aber nicht im Ansatz so viel Spaß wie Snowboarden.
Ich habe meine deutschen Weihnachtsferien und auch mein deutsches Weihnachten vermisst. Es war warm und die Sonne hat geschienen. Weihnachten wurde am Morgen des 25.12 gefeiert, also englisch.
Für mich ist weihnachten einfach im Winter, wenn es Schnee gibt, es kalt ist und ich auf jeden Fall Ski und Snowboard fahren kann.
Kurz vor Silvester sind wir für eine Nach wieder zurück nach Wellington gefahren. Am nächsten Morgen haben wir uns mit der Fähre auf den Weg zur Südinsel gemacht. Dort haben die Eltern eine Woche und die Kinder und ich zwei Wochen bei den Großeltern verbracht. Es waren nette zwei Wochen in denen wir nicht viel gemacht haben. Ich habe mich hauptsächlich entspannt. Wir sind einmal nach Picton zum Minigolf und nach Blenheim gefahren. Das Wetter war mal super und mal scheiße.
Silvester war jedoch die Krönung. Alle haben sich gezwungen bis 12 wach zu bleiben und als dann die Uhr Mitternacht gezeigt hat sind alle ganz schnell ins Bett verschwunden. Nur die Großeltern und ich sind noch bis eins wachgeblieben. Das war das schlimmste Silvester. Was es noch schilimm gemacht
Am Freitag, bevor meine Schule wieder los gegangen ist, bin ich mit den Kindern zurück nach Wellington gefahren.

Wieder zurück in der Schule, dieses mal aber anders als beim ersten mal. Der zweiten Kurs, den ich besuche, ist eine CAE Exams Klasse. Wir wurden also darazf vorbereitet am Ende des Kurses das CAE Exam zu machen.
Es gab 2 CAE Kurse und einen FCE Kurs. Nach zwei Wochen wurde die drei Kurse zusammen gelegt und zwei neue CAE Kurse gebildet.
Mit meiner Klasse und der Lehrerin bin ich mehr als zufrieden gewesen. Wir haben uns alle gut verstanden. Claire kommt aus Schottland und sie war trotz des straffen Zeitplans immer für einen Spaß zu haben. Wir hatten alle das Gefühl das wir von ihr super auf das Exam vorbereitet wurden sind. So gut wie jede Stunde hatten wir etwas zu lachen.
Am letzten Tag haben wir dann eine ganz lange Pause gemacht mit Kaffee und Kuchen, außerdem haben wir ein paar kleine Geschenke für Claire besorgt gehabt.

Dann kam anfang April das Exam. Am 4.4 war das mündlich, welches eigentlich voll okay war. Jeder von uns hatte einen Partner mit dem wir die Prüfung machen mussten.
Am Samstag, den 5.4., haben wir dann alle anderen Teile geschrieben. Das waren dann lesen, schreiben, use of english und hörverstehen. Die Texte die wir bekommen haben waren extrem schwer und alle aus meinem Kurs hatten ein scheiß Gefühl als wir fertig waren. Unser Gefühl war das alle alten Prüfungen, mit denen Wir geübt hatten, einfacher waren als die, die wir selber schreiben mussten.
Ob ich bestanden habe kann ich nicht sagen. Das Ergenis kann ich erst im Mai einsehen.

Was die wenigsten wissen und ich werde hier auch keine Gründe dafür nennen ist, das ich Mitte Januar meine Familie gewechselt habe. 4 Tage nach dem ich das erfahren habe war ich aus meiner alten Familie raus.
Bevor in zu einer neuen Familie gekommen bin habe ich für ein paar Tage in einem Homestay gewohnt. Ich muss sagen das ist echt scheiße. Es gibt keinen Ablauf und alle die dort wohnen machen ihr eigenes Ding und mach sieht sich eigentlich überhaupt nicht. Ich finde das Leben in einer Familie und auch Teil dieser Familie zu sein 1000 Mal besser.
Nach vier Tagen im Homestay hatte ich dann aber meine neue Familie und im nachhinein muss ich sagen das es das beste gewesen ist was mir passieren konnte. Ich war überglücklich in meiner neuen Familie und habe mich, mehr als in der anderen, als ein Teil von ihr gefühlt.
Meine neue Familie brauchte kein Demi Pair um auf die Kinder auf zu passen, da die letzten beiden die noch da waren 14 und 17 Jahre alt sind. Sie brauchten mich um den Haushalt zu schmeißen. Ich habe das ganze Haus geputzt, die Wäsche gemacht und für das Abendessen gesorgt. Das war aber auch vollkommen okay für mich. Wegen dieser Art von Hilfe, hatte ich viel Zeit mich um meine Schule und andere Sachen zu kümmern. Ich hatte deutlich mehr Freizeit als die anderen Demis.
Meine Neue Familie braucht die Hilfe da die Eltern nicht vor 6, und 6 währe früh, zu Hause sind. Die Mutter ist eine selbständige Ärztin und der Vater ist kein geringerer als der Finanzminister und der stellvertretende Premier Minister von Neuseeland.
Die Familie ist super nett und ich bin so froh das sie mich genommen haben.
Gleich am Ende meiner ersten Woche bei ihnen haben sie mich zum einem BBQ mitgenommen. Dieses BBQ war bei keinem geringeren als dem Premier Minister von Neuseeland zu Hause. Auf der Veranstaltung habe ich mich auch kurz mit John Key unterhalten und ich muss sagen das er ein sehr netter Mann ist. Er hat um die 15 Minuten mit mir geredet und war auch echt an dem was ich zu erzählen hatte interessiert. Außerdem hat er mir ein bisschen was persönliches über sich erzählt. Zwischendurch hat er auch mal den ein oder anderen Witz gerissen, oft mal auf Kosten meines Gastvaters, Bill.
Sie haben mir Karten für eine Veranstaltung in Wellington gekauft und waren auch sonst immer bereit mir so viel wie machbar zu ermöglichen.
Außerdem wurde ich von ihnen mit zu einem Rugby Spiel genommen, bei dem wir in der VIP Loge waren. Es war echt cool so etws mal erlebt zu haben.
Leider konnten sie mich nicht mit zu ihrem Haus in Dipton nehmen. Ich habe Bilder von dem Haus gesehen und ich hätte es echt gerne mal in echt gesehen.
Ich habe Mary, Bill, Bart und Xavier echt lieb gewonnen und finde es ein bisschen schade sie nach 3 Monaten wieder verlassen zu müssen. Das es überhaupt 3 Monate wahren, es kommt mir im Rückblick viel kürzer vor.
Zum Abschied waren wir an meinem letzten Tag fürs Mittagessen in einem asiatischen Restaurant am Hafen. Es war ein sein sehr schöner Nachmittag mit ihnen. Als Abschiedsgeschenk habe ich eine Kette mit einem Grünstein, in Form eine s Herzen, und das Gedichtbuch von Bart bekommen. Ja, mein Gastbruder hat ein eigenes Buch, mit selbstgeschriebenen Gedichte, herausgegeben.
Ten eit so alles eerwartet
Im März war ich dann noch mit Chris Skydiven und das war bis jetzt das beste was ich in Neuseeland gemacht habe.

Das war es jetzt mit meinen Berichten aus Wellington. Nun geht meine Reise los und ich werde ab jetzt immer von anderen Orten aus Neuseeland berichten.

Ich bin schon sher gespannt war mich in der nächster Zeit so alles erwartet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen