Am 31.8.2013, ja so lange ist es schon her, bin ich mit dem
Flugzeug in Wellington angekommen. Abgeholt wurde ich nur von meiner Gastmutter,
Penny. Ich habe natürlich gleich mal den Standard Fehler beim einsteigen ins
Auto gemacht. Natürlich bin ich erst mal auf die Seite gegangen wo ich den
Beifahrersitz für gewöhnlich finde... nur leider befindet sich an dieser Stelle
der Fahrersitz bei neuseeländischen Autos. Das ist jedoch ein ganz normaler
Fehler den man hier macht.
Dann die Ankunft in meinem neuen Zuhause. Das aller erste
was ich machen wollte war einfach nur duschen, da ich seit 31 Stunden unterwegs
wahr und mich in dieser Zeit nur einmal ganz kurz frisch gemacht habe. Jedoch
nichts was mit einer anständigen Dusche mithalten könnte. An dem Tag bin ich
sehr früh schlafen gegangen, hatte aber nicht im geringsten Anzeichen von einem
Jetlag.
Langsam aber sicher habe ich den Rest der Familie, Jason,
Kate und Fraser, kennen gelernt und mich bei ihnen eingelebt.
In meiner zweiten Woche hat dann auch die Schule angefangen.
Ich wurde erst mal in einen recht schlechten Kurs gesteckt, da mein schreiben
für alles andere nicht gut genug gewesen wäre. War ein bisschen enttäuscht
darüber und es war auch kein guter Kurs für mich. Schnell habe ich gemerkt das
ich die Grammatik und auch die Vokabeln kann und habe mich angefangen zu
langweilen. Wir haben jedoch keine Texte im Unterricht geschrieben, so das es
nicht möglich war mich in dem Bereich zu verbessern.
In der Familie war meine Aufgabe in der ersten Zeit die
Klamotten von allen zu bügeln... was recht viel Zeit in Anspruch genommen hat,
da sie wirklich alles gebügelt haben wollten, mit Ausnahme von Unterwäsche,
Sportsachen und Handtüchern.
Ich habe mich recht schnell bei ihnen eingelebt und mich
auch richtig wohl und als Part der Familie gefühlt. Es war genau so wie ich es
mir vorgestellt hatte.
Das erste große Ereignis für mich war mein eigener
Geburtstag, 20, am anderen Ende der Welt feiern ohne auch nur einen Freund in
der Nähe zu haben. Es war nicht schlimm, da ich diesem Tag einfach keine große
Bedeutung zugemessen habe. Ich habe ein paar Mädchen aus der Schule, welche
alles in der gleichen Gegend gewohnt haben, für den Abend eingeladen um ein
bisschen zu quatschen.
Geschenke gab es aus... meine Gastfamilie hat mir ein Trikot
der Rugby Nationalmannschaft , den All Blaks, und einen Pullover von Adidas
geschenkt. Das Geschenk meiner Eltern kam eine Woche zu spät an, was mich ein
ganz bisschen traurig gemacht hat. Das wichtigste war aber das sie an meinem
Geburtstag mit mir geskypt haben.
Wirklich viel ist am Anfang meines Aufenthaltes nicht
passiert. Es hat sich wie ein ganz normaler Tag angefühlt der sich in jedem
Industrieland hätte abspielen können. Die genaue Gegend wurde aber durch ein
paar Faktoren eingeschränkt. Zum einen war es kalt und die Jahreszeit war
Winter, also musste es auf der Südhalbkugel sein. Ein Indiez dafür das es
Wellington ist war der Wind. Jeden Tag war es windig und der Wind wäre anders
wo als ein stärkerer Wind eingestuft wurden, in Wellington jedoch war es ein
ganz Wind von ganz normaler stärke. Nicht um sonst wird Wellington „windy
Wellington“ genannt, es ist einer der windigsten Städte der Welt.
Ein Problem was man in einem neuseeländischen Winter hat,
ist die Kälte. In Neuseeland gibt es überwiegend Einfachverglasung und die
Heizungen gibt es nur in den Räumen in den sich die Familie am meisten aufhält.
Das heißt das der größte Teil der Häuser im Winter einfach nur eiskalt ist. Man
glaubt zwar das man sich daran gewöhnen wird, aber das ist nicht so... man wird
immer frieren.
Was ist denn noch passiert? Genau, Anfang September habe ich
mein aller erstes Erdbeben erleb. Es war überhaupt nicht schlimm, obwohl ich
die Nacht nur noch scheiße geschlafen habe. Das Erdbeben hat sich nämlich kurz
bevor ich eingeschlafen bin ereignet.
Anfang Oktober habe ich dann Chris kennen gelernt, da er in
meine englisch Klasse gekommen ist.
Ich war immer noch in dem Kurs, in dem ich mich gelangweilt
habe. Da ich mich aber sofort super mit Chris versanden habe wurden die Stunden
endlich nicht mehr langweilig, da wir uns über alles, nur nicht über den
Unterricht, unterhalten haben.
Seit dem Moment haben Chris und ich extrem viel zusammen
gemacht.
End Oktober hat mich meine Gastfamilie mit in den Urlaub
genommen. Sie sind mit Freunden auf einen Campinglatz in Taupo gefahren. Der
Urlaub war ganz okay, aber nicht der Hammer. Garnelen fischen, wandern,
schwimmen. Außerdem musste ich einen Abend auf die Kinder aufpassen damit die
Eltern ausgehen konnten.
In diesem Zeitraum haben sich auch meine Aufgaben in der Familie
verändert. Ab da musste ich neben dem bügeln auch noch das komplette Haus
putzen. Ich habe mich dabei immer ein bisschen scheiße gefühlt, da meine
Gastmutter immer zu Hause war und ich so das Gefühl vom kontrolliert werden
nicht losgeworden bin. Außerdem ist es ein etwas komisches Gefühl wenn man als
Demi Pair das ganze Haus putzt während die Mutter sich einen schönen Nachmittag
macht ohne auch nur einmal etwas zu machen. Das einzige was sie gemacht hat war
kochen, aber auch dabei habe ich ihr gehoöfen.
Im November ist nicht wirklich etwas spannendes Passiert.
Außer der Tatsache das sich mein Kurs zwei mal verändert
hat. Beim ersten Mal wurde der ganze Kurs um eine Stufe erhöht, ein Grund dafür
war das Chris und ich in die höhere Stufe müssten von unserem Stand in
Englisch. Nach zwei Wochen in diesem Kurs wurde ich noch ein mal hochgestuft.
Mit der Hochstufung habe ich mich dann in einem Upper-Intermediate/Advance Kurs
befunden. In dem Letzten Kurs habe ich zum ersten Mal seit dem Beginn der
Schule etwas in Englisch gelernt. Ich finde das echt schade und auch traurig,
vor allem da wir für diese Schule eine schweine Geld bezahlen und ich es nicht
einsehe, das wir dafür dann nichts lernen.
Dezember, wir hatten eigentlich schon Sommer, nur die
Temperaturen haben zu wünschen übrig gelassen. Es war mehr Frühling. Den ganzen
Dezember lang hatte ich so etwas wie Ferien, da ich nicht mehr in der Schule
war und nur noch in der Familie gearbeitet habe.
Es kam jedoch nicht im geringsten das Gefühl von Weihnachten
auf. Im Haus gab es zwar ein bisschen Weihnachtsschmuck und auch einen
Weihnachtsbaum, mit den Geschenken drunter, aber es war einfach nicht kalt und
außerdem hat die gemütliche Stimmung am Abend gefehlt. Abende wo man mit Kerzen
bei einem heißen Tasse zusammen sitzt und es sich einfach gutgehen lässt.
Kurz vor Weihnachten sind wir dann in den Urlaub, also den
Sommerurlaub, gefahren. Es ging in eine Ansammlung von Häusern, anders kann man
das wirklich nicht nennen, direkt am Lake Taupo. Dort waren wir vor allem um
mit dem Boot raus auf den See zu fahren um dort Wassersport zu betreiben. Ich
habe das Wakeboarding ausprobiert und war auch nicht gerade schlecht, was
hauptsächlich daran lag das ich Snowborden kann und so wusste wie ich mich
bewegen muss. Wakebarden mach aber nicht im Ansatz so viel Spaß wie
Snowboarden.
Ich habe meine deutschen Weihnachtsferien und auch mein
deutsches Weihnachten vermisst. Es war warm und die Sonne hat geschienen.
Weihnachten wurde am Morgen des 25.12 gefeiert, also englisch.
Für mich ist weihnachten einfach im Winter, wenn es Schnee
gibt, es kalt ist und ich auf jeden Fall Ski und Snowboard fahren kann.
Kurz vor Silvester sind wir für eine Nach wieder zurück nach
Wellington gefahren. Am nächsten Morgen haben wir uns mit der Fähre auf den Weg
zur Südinsel gemacht. Dort haben die Eltern eine Woche und die Kinder und ich
zwei Wochen bei den Großeltern verbracht. Es waren nette zwei Wochen in denen
wir nicht viel gemacht haben. Ich habe mich hauptsächlich entspannt. Wir sind
einmal nach Picton zum Minigolf und nach Blenheim gefahren. Das Wetter war mal
super und mal scheiße.
Silvester war jedoch die Krönung. Alle haben sich gezwungen
bis 12 wach zu bleiben und als dann die Uhr Mitternacht gezeigt hat sind alle
ganz schnell ins Bett verschwunden. Nur die Großeltern und ich sind noch bis
eins wachgeblieben. Das war das schlimmste Silvester. Was es noch schilimm
gemacht
Am Freitag, bevor meine Schule wieder los gegangen ist, bin
ich mit den Kindern zurück nach Wellington gefahren.
Wieder zurück in der Schule, dieses mal aber anders als beim
ersten mal. Der zweiten Kurs, den ich besuche, ist eine CAE Exams Klasse. Wir
wurden also darazf vorbereitet am Ende des Kurses das CAE Exam zu machen.
Es gab 2 CAE Kurse und einen FCE Kurs. Nach zwei Wochen
wurde die drei Kurse zusammen gelegt und zwei neue CAE Kurse gebildet.
Mit meiner Klasse und der Lehrerin bin ich mehr als
zufrieden gewesen. Wir haben uns alle gut verstanden. Claire kommt aus
Schottland und sie war trotz des straffen Zeitplans immer für einen Spaß zu
haben. Wir hatten alle das Gefühl das wir von ihr super auf das Exam
vorbereitet wurden sind. So gut wie jede Stunde hatten wir etwas zu lachen.
Am letzten Tag haben wir dann eine ganz lange Pause gemacht
mit Kaffee und Kuchen, außerdem haben wir ein paar kleine Geschenke für Claire
besorgt gehabt.
Dann kam anfang April das Exam. Am 4.4 war das mündlich,
welches eigentlich voll okay war. Jeder von uns hatte einen Partner mit dem wir
die Prüfung machen mussten.
Am Samstag, den 5.4., haben wir dann alle anderen Teile
geschrieben. Das waren dann lesen, schreiben, use of english und hörverstehen.
Die Texte die wir bekommen haben waren extrem schwer und alle aus meinem Kurs
hatten ein scheiß Gefühl als wir fertig waren. Unser Gefühl war das alle alten
Prüfungen, mit denen Wir geübt hatten, einfacher waren als die, die wir selber
schreiben mussten.
Ob ich bestanden habe kann ich nicht sagen. Das Ergenis kann
ich erst im Mai einsehen.
Was die wenigsten wissen und ich werde hier auch keine Gründe
dafür nennen ist, das ich Mitte Januar meine Familie gewechselt habe. 4 Tage
nach dem ich das erfahren habe war ich aus meiner alten Familie raus.
Bevor in zu einer neuen Familie gekommen bin habe ich für
ein paar Tage in einem Homestay gewohnt. Ich muss sagen das ist echt scheiße.
Es gibt keinen Ablauf und alle die dort wohnen machen ihr eigenes Ding und mach
sieht sich eigentlich überhaupt nicht. Ich finde das Leben in einer Familie und
auch Teil dieser Familie zu sein 1000 Mal besser.
Nach vier Tagen im Homestay hatte ich dann aber meine neue
Familie und im nachhinein muss ich sagen das es das beste gewesen ist was mir
passieren konnte. Ich war überglücklich in meiner neuen Familie und habe mich,
mehr als in der anderen, als ein Teil von ihr gefühlt.
Meine neue Familie brauchte kein Demi Pair um auf die Kinder
auf zu passen, da die letzten beiden die noch da waren 14 und 17 Jahre alt
sind. Sie brauchten mich um den Haushalt zu schmeißen. Ich habe das ganze Haus
geputzt, die Wäsche gemacht und für das Abendessen gesorgt. Das war aber auch
vollkommen okay für mich. Wegen dieser Art von Hilfe, hatte ich viel Zeit mich
um meine Schule und andere Sachen zu kümmern. Ich hatte deutlich mehr Freizeit
als die anderen Demis.
Meine Neue Familie braucht die Hilfe da die Eltern nicht vor
6, und 6 währe früh, zu Hause sind. Die Mutter ist eine selbständige Ärztin und
der Vater ist kein geringerer als der Finanzminister und der stellvertretende
Premier Minister von Neuseeland.
Die Familie ist super nett und ich bin so froh das sie mich
genommen haben.
Gleich am Ende meiner ersten Woche bei ihnen haben sie mich
zum einem BBQ mitgenommen. Dieses BBQ war bei keinem geringeren als dem Premier
Minister von Neuseeland zu Hause. Auf der Veranstaltung habe ich mich auch kurz
mit John Key unterhalten und ich muss sagen das er ein sehr netter Mann ist. Er
hat um die 15 Minuten mit mir geredet und war auch echt an dem was ich zu
erzählen hatte interessiert. Außerdem hat er mir ein bisschen was persönliches
über sich erzählt. Zwischendurch hat er auch mal den ein oder anderen Witz
gerissen, oft mal auf Kosten meines Gastvaters, Bill.
Sie haben mir Karten für eine Veranstaltung in Wellington
gekauft und waren auch sonst immer bereit mir so viel wie machbar zu
ermöglichen.
Außerdem wurde ich von ihnen mit zu einem Rugby Spiel
genommen, bei dem wir in der VIP Loge waren. Es war echt cool so etws mal
erlebt zu haben.
Leider konnten sie mich nicht mit zu ihrem Haus in Dipton
nehmen. Ich habe Bilder von dem Haus gesehen und ich hätte es echt gerne mal in
echt gesehen.
Ich habe Mary, Bill, Bart und Xavier echt lieb gewonnen und
finde es ein bisschen schade sie nach 3 Monaten wieder verlassen zu müssen. Das
es überhaupt 3 Monate wahren, es kommt mir im Rückblick viel kürzer vor.
Zum Abschied waren wir an meinem letzten Tag fürs
Mittagessen in einem asiatischen Restaurant am Hafen. Es war ein sein sehr
schöner Nachmittag mit ihnen. Als Abschiedsgeschenk habe ich eine Kette mit
einem Grünstein, in Form eine s Herzen, und das Gedichtbuch von Bart bekommen.
Ja, mein Gastbruder hat ein eigenes Buch, mit selbstgeschriebenen Gedichte, herausgegeben.
Ten eit so alles eerwartet
Im März war ich dann noch mit Chris Skydiven und das war bis
jetzt das beste was ich in Neuseeland gemacht habe.
Das war es jetzt mit meinen Berichten aus Wellington. Nun
geht meine Reise los und ich werde ab jetzt immer von anderen Orten aus
Neuseeland berichten.
Ich bin schon sher gespannt war mich in der nächster Zeit so
alles erwartet.
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